Der Räuber Hotzenplotz
Seitdem die Großmutter ihre neue Kaffeemühle hat, trinkt sie doppelt so viel Kaffee wie früher. Denn bei jedem Mahlen spielt sie ihr Lieblingslied: »Alles neu, macht der Mai.« Und so macht es gleich doppelt so viel Spaß!
»Her mit dem Ding da!«
Mitten im schönsten Singen stand plötzlich ein fremder Mann im Garten der Großmutter und wollte ihre Kaffeemühle stehlen. Und so entrüstet sie auch war, sie konnte nichts dagegen tun.
Denn mit struppigen Bart und schrecklicher Hakennase, sieben Messern im Gürtel und einer Pistole in der Hand konnte das nur der Räuber Hotzenplotz sein. Und mit dem ist nun mal nicht gut Kirschen essen.
Doch der Kasperl und der Seppel wollen das nicht auf sich beruhen lassen. Sie befüllen eine Kiste mit Sand, schreiben
»Vorsicht Gold« auf ihre Seiten und ziehen mutig in den Räuberwald. Um den Räuber aus seinem Versteck zu locken und anschließend dingfest zu machen.
Aber dann geht natürlich alles schief!
Der Räuber Hotzenplotz ist auch heute noch eine Kultfigur, die die Herzen der Kinder höher schlagen lässt. Dazu trägt auch die wunderbare Sprache Otfried Preußlers bei – Wörter wie Stiefelknecht, Schnurrbartwichse oder Nudelbrett sind unseren heutigen Kindern meist nicht mehr geläufig, aber durch diese Worte entstehen in ihrem Inneren Bilder, die ihre Seelen reicher machen und ihre Kindheit auf lange Zeit prägen werden.